Panzer mit Jenaer Technik nach Katar.
(7. Februar 2014) Der Trägerkreis Rüstungskonversion forderte die Jenoptik AG auf, die Lieferung von Waffentechnik für Panzer an das Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann zu stoppen, weil dieses einen Export der Technik nach Katar plane. Der Technologiekonzern solle stattdessen seine Rüstungsbereiche in zivile Produktion umwandeln.
“Wir alle wissen, dass die Lieferung in eine Region erfolgt, die weit entfernt von Menschenrechten und Demokratie ist”, sagt Christoph Ellinghaus von der IG Metall Jena-Saalfeld. Der Jenaer Trägerkreis Rüstungskonversion wurde Mitte 2013 von der Gewerkschaft, von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW und Studierenden der Jenaer Universität gegründet. “Jena ist eine Stadt des Friedens, ein Ort, an dem das Motto Schwerter zu Pflugscharen viele Menschen begeisterte”, sagt Wolfgang Geffe vom Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Die Jenoptik AG bestätigte auf OTZ-Anfrage, dass der Kunde die gelieferte Technik in das Emirat Katar exportiert. Dabei handelt es sich um elektromechanische Turm- und Waffenstabilisierungssysteme für insgesamt 62 Panzer vom Typ Leopard 2 und für 24 Exemplare der Panzerhaubitze 2000.
“Generell halten wir uns bei unseren Geschäften strikt an alle nationalen und internationalen, insbesondere exportkontrollrechtlichen Vorgaben”, sagt Unternehmenssprecherin Britta Maria Schell. “Wir würden unsere Geschäfte in entsprechenden Regionen einschränken, so dies von den Gesetzgebern vorgesehen ist.”
Quelle: Tino Zippel / 07.02.14 / OTZ